Was verbindet ihr mit dem Namen Hans Riegel? Nun ja, wenn man nicht weiß und googelt, kommt man als erstes auf Haribo – ausgeschrieben heißt es Hans-Riegel-Bonn. Aber warum reden wir nun in der Radioastronomie darüber?
Neben der Produktion der Süßwaren hat Dr. Hans Riegel eine Stiftung zur schulischen und beruflichen Förderung junger Menschen gegründet. In diesem Zusammenhang sind wir, das Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR), und die Stiftung auf die Idee gekommen, eine gemeinsame Veranstaltung für Stipendiaten und Stipendiatinnen im MINT-Bereich durchzuführen. Das Seminar fand vom 12. bis zum 15. Oktober in Bonn statt.
Die Teilnehmenden - 25 Studierende verschiedener MINT-Fächer - reisten aus ganz Deutschland und Österreich an. Bei einer Sache waren sich bereits zu Beginn des Seminars alle einig: Radioastronomie ist ein spannendes Thema, über das viel zu selten gesprochen wird. Und die Gelegenheit, in Bonn mehr hierüber zu erfahren, wollten sie nun nutzen.
Direkt am ersten Tag fand das Highlight unserer Zusammenarbeit statt: Der Besuch am 100m Radioteleskop Effelsberg. Alle durften nicht nur ganz nah zum zweitgrößten vollbeweglichen Radioteleskop der Welt fahren, sondern bekamen auch eine Führung vor Ort. Prof. Michael Kramer, einer unserer Direktor, eröffnete die Veranstaltung und begleitete uns nach Effelsberg. Nach seinem interessanten Vortrag über die Radioastronomie nutzten die Teilnehmenden die Chance, den Herrn Kramer Fragen zu stellen. Danach war Teamarbeit angesagt: Die Studierenden testeten ihr Wissen in einem Astroquiz. Die Dr. Hans-Riegel-Stiftung hat selbstverständlich für die Gewinne gesorgt.
In den vier Tagen konnten die Stipendiaten und Stipendiatinnen mit Referenten und Referentinnen über verschiedene Themen diskutieren, wie zum Beispiel Karrierewege in die Wissenschaft und Forschung sowie in die Wirtschaft oder Industrie, Wissenschaftskommunikation, große Datenmengen, aktuelle Ergebnisse im Bereich Radioastronomie (zum Beispiel, Gravitationswellen und European Pulsar Timing Array) und – so witzig es auch klingen mag – Quallen im Weltall. Natürlich gab es auch viel Zeit zum Selbstausprobieren: An der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg besuchten wir das Institute for Visual Computing, wo die Studierenden die VR- (virtual reality) und AR- (argumented reality) Brille selbst testen konnten. Forschende aus dem Projekt Big Bang to Big Data haben außerdem zwei Workshops zu den Themen Pulsardatenauswertung (MPIfR) und Kurzzeitvariabilität von Röntgenquellen (Jülich Supercomputing Centre) angeboten. Auch ihre eigene Rolle in der Wissenschaftskommunikation konnten die Stipendiaten und Stipendiatinnen bestimmen und sich gemeinsam mit unserem Kollegen aus dem Argelander Institut für Astronomie (AifA) in den verschiedenen Rollen ausprobieren.
Uns allen haben diese Tage sehr viel Spaß bereitet! Wir haben bereits ein positives Feedback bekommen und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!